O Tannenbaum, o Tannenbaum –
sechs Zweiglein sind dein Alles.
So klein und dürr – man sieht dich kaum;
du hast in einem Stiefel Raum.
O Tannenbaum, o Tannenbaum, du Sinnbild unsres Dalles!
O Weihnachtsmann, o Weihnachtsmann –
du gehst vorbei ins Weite.
Hast ein zerfetztes Röcklein an,
bringst nichts, was Kinder freuen kann.
O Weihnachtsmann, o Weihnachtsmann,
auch dein Geschäft ist pleite.
O stille Nacht, o heilige Nacht –
in ungeheizter Stube!
Das Christkind hat sich fortgemacht.
Es schläft das Recht, die Feme wacht.
O stille Nacht, o heilige Nacht,
o Wulle und o Kube!
O Friedensfest, o Liebesfest –
in Not und Angst Millionen!
Und wer sich’s nicht gefallen lässt,
den setzt die Republike fest.
O Friedensfest, o Liebesfest –
meim Rumfutsch oder Bohnen.
O Weihnachtszeit, o selige Zeit –
es hungern selbst die Flöhe.
Doch ob nach Milch der Säugling schreit,
der Stahlhelmbund steht putschbereit. –
O Weihnachtszeit, o selige Zeit –
Hosianna in der Höhe!